Du hast es vielleicht schon gemerkt: Kaffee ist im Supermarkt, im Café und auch in der Rösterei deutlich teurer geworden. Vielleicht fragst du dich: Warum eigentlich? Ist das wieder nur so ein Preisschub wie bei allem anderen auch?
Die kurze Antwort: Nein. Die lange Antwort? Die hat mit Klima, Politik, Qualität und einem weltweiten Wandel zu tun. Hier erklären wir dir, warum dein Kaffee 2025 mehr kostet – und warum das in vieler Hinsicht ein gutes Zeichen ist.
Der Klimawandel trifft die Kaffeebauern direkt
Kaffee wächst in tropischen Regionen – also da, wo der Klimawandel besonders spürbar ist. In Brasilien zum Beispiel, dem größten Kaffeeproduzenten der Welt, sorgen lange Trockenperioden für Ernteausfälle. In Vietnam gab es Überschwemmungen, in Äthiopien kämpfen viele Anbauregionen mit unberechenbarem Wetter.
Was das bedeutet? Weniger Ernte = weniger Kaffee auf dem Weltmarkt = höhere Preise.
Die Nachfrage steigt – weltweit
Früher war Kaffee vor allem in Europa und Nordamerika beliebt. Heute trinken auch immer mehr Menschen in Asien, Südamerika und Afrika regelmäßig Kaffee – und nicht nur irgendeinen, sondern guten Kaffee. Die Nachfrage steigt, aber durch den Klimawandel wächst das Angebot langsamer oder geht sogar zurück. Auch das treibt den Preis.
Neue EU-Regeln: Nachhaltigkeit hat ihren Preis
Die EU will nur noch Kaffee importieren, der „entwaldungsfrei“ produziert wurde. Ein Schritt in die richtige Richtung – denn wer guten Kaffee liebt, will nicht, dass dafür Regenwald abgeholzt wird. Aber: Nur ein kleiner Teil der Bauern kann das heute schon nachweisen. Die Folge: Weniger Kaffee kommt nach Europa, und der Aufwand für die Produzenten steigt.
Die EUDR tritt Ende 2025 in Kraft.
Lieferketten, Inflation & Bürokratie
Kaffee wächst nicht um die Ecke – und der Transport ist teuer geworden. Frachtraten haben sich vervielfacht, Energiepreise steigen, die Inflation trifft auch die Röstereien, Verpackungsfirmen und Logistikzentren. Auch diese Kosten landen am Ende in deiner Tasse.
Qualität hat ihren Wert – und ihren Preis
Was oft vergessen wird: Specialty Coffee ist ein handgemachtes Produkt. Vom Bauern, der sorgfältig pflückt, über die Aufbereitung, den Export, die Röstung bis hin zur Zubereitung in der Bar – jede Station erfordert Wissen, Zeit, Leidenschaft und oft auch Handarbeit. Diese Qualität ist nicht billig – und das ist auch gut so. Denn jeder Euro, der bewusst investiert wird, stärkt faire Strukturen und echte Qualität statt Massenware.
Fazit: Dein Kaffee ist mehr wert, als du denkst
Ja, Kaffee kostet mehr. Aber das liegt daran, dass wir (endlich) anfangen, seinen wahren Wert zu sehen. Hinter jeder Bohne steckt eine Kette aus Menschen, Natur und Verantwortung. Wer weiterhin echten, hochwertigen Kaffee genießen will, darf das nicht als Selbstverständlichkeit sehen – sondern als etwas Besonderes.
Und das Schöne: Jede Tasse, die du bewusst trinkst, ist ein Statement für mehr Nachhaltigkeit, Fairness und Qualität.
Also: Gönn dir den guten Kaffee. Du unterstützt damit nicht nur deinen Geschmack, sondern auch die Zukunft des Kaffees.
Fruchtige Grüße
Kerstin